Mit dem Fahrrad schöne Gegenden entlang der "Vlaanderen Fietsroute" durchfahren und die Partnerstadt Nieuwpoort kennenlernen.
ADFC Rodgau Pressemitteilung vom 13. Mai 2005, Stefan Janke

Die Ortsgruppe Rodgau des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) wurde bei der Einführung des neuen Bürgermeisters im Mai letzten Jahres von der belgischen Delegation durch den Hinweis auf die diesjährigen Feierlichkeiten spontan animiert: Man besucht die flämische Partnerstadt Nieuwpoort an der belgischen Nordseeküste und fährt mit dem Fahrrad zurück. Nachdem Hainburg/Donau schon 1996 mittels einer Radreise entlang von Main, Tauber, Altmühl und Donau besucht wurde, wird nach einer längeren Pause mit Nieuwpoort nun die nächste Partnerstadt angesteuert.

Bereits am Samstag, den 14. Mai, erfolgte die Hinfahrt mit Kleinbus und Anhänger für die Fahrräder und der Sonntag diente der Erkundung Nieuwpoorts und des Hinterlandes. Am Pfingstmontag um 9 Uhr auf dem reizvollen Marktplatz von Nieuwpoort geht es dann endlich los; der Startschuss zur Tour durch Flandern, die dann am Sonntag, den 22. Mai, in Dudenhofen endet wird. Bereits wenige Tage später beginnen die Feiern zur 30-jährigen Verschwisterung mit Nieuwpoort in Dudenhofen.

Nieuwpoort ist eine der 3 Frontstädte des ersten Weltkrieges. Auch 90 Jahre nach dem Beginn des Stellungskrieges sind noch deutliche Spuren der blutigen Materialschlachten von damals zu sehen. Heute ist Nieuwpoort eher durch seinen Yachthafen bekannt, der der größte in Europa ist.

In den 7 Tagen der Radreise werden durchschnittlich 110 km pro Tag auf dem Fahrrad zurückgelegt. Die Strecke ist zudem oft hügelig, so dass eine gewisse Fitness vorausgesetzt wurde. Allerdings ist der ADFC kein Sportverein. Es wird nicht mit Rennrädern auf der Straße gefahren, sondern größtenteils mit normalen Trekkingrädern mit bergtauglicher Schaltung abseits der großen Straßen. Bis kurz vor die Maas wird auf der extra für Fahrradtouristen geschaffenen "Vlaanderen Fietsroute" gefahren, anschließend meistens auf überregionalen Radwanderwegen, auf ruhigen Nebenstraßen oder autofreien Wegen. Es gibt ein Begleitfahrzeug, so dass das Gepäck nicht am Fahrrad transportiert werden muss.

Die tägliche Radelzeit wird von ca. 9 - ca. 17 Uhr sein mit je 30 Minuten Pause am Vormittag und am Nachmittag, ca. 60 Minuten Pause gegen Mittag und Abends - nach der Ankunft - eine gemütliche Einkehr. Übernachtet wird in Hotels, Pensionen und Jugendherbergen in Doppel- bzw. Mehrbettzimmern.

Und so sehen die Tagesetappen aus:
1. Tag: Nieuwpoort - Kortrijk
2. Tag: Kortrijk - St. Pieter-Leeuw (Großraum Brüssel)
3. Tag: St. Pieter-Leeuw - St. Truiden
4. Tag: St. Truiden - Roetgen (Deutschland)
5. Tag: Roetgen - Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rhein)
6. Tag: Bad Neuenahr-Ahrweiler - Limburg (Lahn)
7. Tag: Limburg (Lahn)  - Dudenhofen

Die Gruppe besteht aus:
Diederich Elke (R.-Dudenhofen)
Diederich Lothar (R.-Dudenhofen)
Janke Stefan (R.-Dudenhofen)
Schmidt Andreas (R.-Dudenhofen)
Röhnke Armin (R.-Dudenhofen)
Schulze Peter (R.-Dudenhofen)
Schulze Ellen (R.-Dudenhofen, Begleitbus)
Wörsching Alfred (R.-Jügesheim)
Geppert Reinhard (R.-Jügesheim)
Wolf Reinhard (Bruchköbel, vormals R.-Nieder Roden))
Bechtold Christian (S.-Froschhausen)
Markert Heike (M.-Zellhausen)
Lill Peter (Heusenstamm)
Glöckner Bruno (Heusenstamm)
Harant Bruno (Offenbach)

Das erste Foto aus Nieuwpoort
Foto von Marc Peel

ADFC-Radreise von der Partnerstadt Nieuwpoort nach Dudenhofen am Sonntag beendet
ADFC Rodgau Pressemitteilung vom 23. Mai 2005, Stefan Janke

Gegen 17:15 Uhr am Sonntag rollten die Räder der 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Waldfestplatz an der Gänsbrüh, damit die Gruppe dort vom Vorsitzenden des Partnerschaftsvereines, Herrn Karlheinz Berndt, und der Ersten Stadträtin und Festpräsidentin der Verschwisterungsfeiern mit Nieuwpoort, Frau Hildegard Ripper, auf dem Waldfest begrüßt werden konnte.

Nach 7 Tagen und 835 km kam die Gruppe des ADFC Rodgau wohlbehalten nach Rodgau zurück. Keine großen Pannen, keine Unfälle oder Stürze waren zu verzeichnen. Auch das Wetter spielte mit und so blieb die Gruppe unterwegs vom Regen verschont. Anhand der gefahrenen 4.600 Höhenmeter ist unschwer zu erkennen, dass das Gelände nicht immer eben war, sondern oft hügelig.

Trotzdem ist Flandern eine Region, die sehr viel für den Radverkehr und auch den Fahrradtourismus tut. Es gibt neben der "Vlaanderen Fietsroute" noch viele andere ausgeschilderte Radwanderwege, so dass man auch einfach dort mit dem Fahrrad einen herrlichen Urlaub verleben kann. Die Nordroute der "Vlaanderen Fietsroute" ist eher an der Küste und deshalb auch ganz flach. Man kann allein von Nieuwpoort aus viele herrliche Radwanderungen starten, z.B. nach Oostende oder Duiksmuide. Neben guten Radverkehrsführungen auf der Straße konnte auch eine "Fietsenstalling" an einem Supermarkt in St. Truiden bewundert werden. Schöne überdachte Abstellmöglichkeiten für mit dem Fahrrad kommende Kunden, wo auch das Fahrrad sicher steht und angeschlossen werden kann.

Die Gruppe des ADFC Rodgau (12 Männer und 2 Frauen plus 1 Frau im Begleitfahrzeug) kam auf ihrer Reise durch viele herrliche Regionen und Städte, oft geschichtsträchtig wie Yper, Tongeren oder Waterloo. Der Belag der Route verlangte den Radlern oft viel ab: vor allem Kopfsteinpflaster machte zu schaffen und bei gleich 2 Leuten hielt die Halterung des Scheinwerfers diesen Belastungen nicht stand.

Dagegen waren die Autofahrer oft sehr geduldig und ließen die Gruppe passieren, zufällig vorbeifahrende Polizeistreifen sperrten kurzerhand die Fahrbahn, damit die Gruppe schnell weiterkam. In Deutschland wurde dann durch das schöne Rurtal und auf der Wasserburgenroute durch die Eifel gefahren. Das Ahrtal, das Rheintal mit Koblenz und Deutschem Eck bis Lahnstein und dann die Lahn hinauf über Bad Ems und ein paar Hügel bis Limburg und von dort auf dem hessischen Radfernweg R8 durch den Taunus bis Neu-Isenburg und dann über Steinberg nach Dudenhofen komplettieren die Route.

Die Tour-Daten
Erstellt von Alfred Wörsching